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6 Dec

Blockchain im Dienste des Luxus

Mit dem Ziel, einen neuen Branchenstandard für die Luxusindustrie zu setzen, haben sich namhafte Marken zu einer Allianz verbandelt. Die Blockchain-agnostischen Lösungen des Aura Blockchain Consortium schaffen nicht nur eine intensive Kundenerfahrung, sondern sichern mithilfe der Blockchain-Technologie auch die Authentizität von Luxusgütern und schaffen so einen wahren Mehrwert für Marken und dessen Produkte. Im exklusiven Interview mit Romain Carrere, dem Visionär hinter dem Aura Blockchain Consortium, entdecken wir, wohin neueste Technologien die Luxusindustrie führen können.

Autorin_Swenja Willms
Bilder_Aura Blockchain Consortium

Romain Carerre

PRESTIGE: Herr Carrere, können Sie uns die Gründungsgeschichte des Aura Blockchain Consortium und die Motivation hinter der Schaffung dieser Organisation erzählen, insbesondere im Hinblick auf die Beteiligung namhafter Luxusmarken wie LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier?
ROMAIN CARRERE: Stellen Sie sich eine Luxusmarke vor, die an einer neuen Technologie arbeitet. Wäre es nicht schön, wenn andere Marken helfen könnten, den Wettbewerb zu unterstützen, und sich für das grosse Ganze vereinen? Das ist es, worum es bei Aura geht. Ursprünglich wurde die Idee von LVMH initiiert. Schnell erkannte der Konzern aber, dass es notwendig ist, mit anderen Branchenakteuren zusammenzuarbeiten und das Gemeinwohl zu fördern. Die Gründungsmitglieder – LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier als Teil von Richemont – haben somit ihre Kräfte gebündelt, um einen neuen Branchenstandard und eine intensive Kundenerfahrung zu schaffen. Aura ist die erste und einzige Konstruktion, die vom Luxus für den Luxus geschaffen wurde. Heute sind wir Branchenführer in der Luxusgüterindustrie – mit über 40 Marken, die unsere Lösungen nutzen, und mit über 25 Millionen Produkten, die auf der Blockchain verzeichnet sind. Daher betrachten wir Marken nicht als Werkzeuge, sondern als Mitglieder, und das macht den Unterschied.

Aura Consortium Dior

Inwiefern haben sich die Blockchain-agnostischen Lösungen des Konsortiums als vorteilhaft für die Luxusbranche erwiesen?
Marken, die dem Konsortium beitreten, erhalten Zugang zu den Technologien, die vom Luxus für den Luxus entwickelt wurden. Marken profitieren enorm von dieser Expertise. Wir können je nach Bedarf individuelle Anwendungsfälle entwickeln und den Marken entsprechende Lösungen anbieten. Zudem setzen wir die Implementierungen nach den neusten gesetzlichen Vorschriften um. All dies bringt nicht nur auf der technologischen Seite, sondern auch in Bezug auf das Gesamt-Know-how in der Luxusindustrie den richtigen Mehrwert.

Welche verschiedenen Lösungen bieten Sie den Luxuskonzernen und den Kunden?
Wir haben zwei Arten von Lösungen. Die erste ist der digitale Produkt-Pass, den wir DPP nennen. Es handelt sich um eine digitale Aufzeichnung von Informationen vom Ursprung bis zur Endnutzung. Die zweite Lösung sind digitale Sammlerstücke, zum Beispiel NFTs (Non-Fungible Tokens).

Aura Consortium Prada

Kern ihrer Lösungen ist der digitale Produkt-Pass. Weshalb ist so ein Produkt als Konsument notwendig?
Meine Vision des DPP kann in drei Teile segmentiert werden. Der erste Teil ist das Storytelling. Die Marke präsentiert und illustriert ihre Produkte auf eine einzigartige Weise. Dies schafft eine Verbindung zwischen dem Produkt und dem Kunden, noch bevor ein Kauf überhaupt entsteht. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Einzelhandelsgeschäft befinden, können Sie das Produkt scannen und alle Informationen dazu – von der Wertschöpfungskette über Materialien bis zur Produktion – digital erhalten. Der zweite Teil betrifft die Regulierung. Ein auf Blockchain basierter DPP bietet vertrauenswürdigere Informationen, da er unveränderlich ist und den zukünftigen EU-Vorschriften entsprechen wird, sobald diese erlassen werden. Die Kundin oder der Kunde kann eindeutig nachweisen, dass sie oder er die Eigentümerin oder der Eigentümer ist. Ausserdem kann der Besitz auf sichere Weise übertragen werden. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist die Prada-«Eternal Gold»-Kollektion, bei der jedes Schmuckstück mit einer Karte verknüpft ist, die einen eingebetteten NFC-Chip hat. Im Falle eines Verlusts des Schmuckstücks ist mit der Karte zu beweisen, dass man der Eigentümer des einzelnen Schmuckstücks ist. Und der dritte Vorteil des DPP ist, dass wir ein umfassendes Know-how bieten. Wir versorgen Marken mit den digitalen Lösungen für Web-3-Dienstleistungen, zum Beispiel mit Garantien, Treueprämien, Verlust- und Diebstahlschutz sowie dem Schenken von NFTs.

Marni x Aura

Wie konkret schafft das Aura Blockchain Consortium einen Mehrwert durch NFTs?
NFTs haben einen regelrechten Hype ausgelöst, basierten aber hauptsächlich auf Spekulationen und boten keinen besonderen Nutzen. Aura schafft NFTs mit einem tatsächlichen Wert. Die Kunden können beispielsweise beim Kauf eines Produkts ein NFT als Geschenk erhalten. Dies wird als ein digitaler Zwilling bezeichnet, weil das NFT zwangsläufig mit dem Produkt verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für ein NFT mit konkretem Nutzen ist eine Garantie. In diesem Fall wäre eine Versicherung in das NFT eingebettet, welches gleichzeitig auch mit Treueprämien verbunden sein könnte. Das NFT könnte auch Endfunktionen wie einen direkten Link zum Kunden haben, der die Kommunikation verbessert und ein Gemeinschaftsgefühl schafft. Der Zugang zu besonderen Veranstaltungen, speziellen Abendessen und Produkten schafft eine exklusive Gemeinschaft. Es ist wie ein exklusiver Club, bei dem die Mitgliedschaft nicht übertragbar ist und der nur dem Besitzer gehört. Menschen kaufen solche NFTs nicht aus spekulativen Gründen, sondern für den tatsächlichen Nutzen, den sie daraus ziehen können.

Lesen Sie das vollständige Interview in der Frühlingsausgabe des PRESTIGE-Magazins mit Erscheinung am 6. März 2024.